Der Drache und der Zwerg

Die WiWö halfen den Gebrüdern Grimm bei der Erstellung eines neuen Märchens. Gemeinsam einigten sie sich auf folgende Bausteine, die vorkommen sollten: Drache (Bösewicht), Wald (Ort), magischer Gegenstand (Magie), Katastrophe (Unheil), Zwerg (Hauptperson). Hier könnt ihr das neue Märchen nachlesen:

Es waren einmal vor langer, langer Zeit zwei sehr ungleiche Freunde – der Drache Heribert und der Zwerg Björn. Sie lebten in einem tiefen, dunklen Wald. Eines Tages als die beiden gerade beim Beeren sammeln waren, geschah eine Katastrophe. Die Erde fing gewaltig zu beben an und alle Bewohner suchten sich sichere Verstecke. Björn hatte natürlich kein Problem, einen Unterschlupf zu finden. Aber leider war weit und breit keine passende Höhle für Heribert zu finden und so musste er das Erdbeben im Freien verbringen. Da die Erde so gewaltig bebte, dass sogar die Bäume umfielen, war das ein ziemlich gefährliches Unterfangen. Und so geschah es – ein riesengroßer, 5 Tonnen schwerer Baum stürzte direkt auf den Drachen drauf. Nachdem die Erde aufhörte zu beben, wollte Björn Heribert zu Hilfe eilen und zerteilte den Baum mit seiner Spitzhacke. Doch anstatt Worte des Dankes erhielt der Zwerg nur einen Hieb mit der Pranke des Drachen.

Verdutzt hielt Björn inne – und dann sah er das Gesicht seines Freundes und konnte reine Bosheit in Heriberts Augen sehen. So kannte er seinen Freund überhaupt nicht. Er bemerkte auf jeden Fall, dass er sich ihm nicht mehr nähern sollte, wenn ihm sein Leben lieb war. Heribert wankte in der Zwischenzeit zum nächsten Dorf und fackelte dort ein paar Häuschen ab und versteckte sich dann in seiner Lieblingshöhle.

Nach 2 Tagen fühlte sich Björn sehr einsam und machte sich auf die Suche nach Hilfe, um Heribert wieder gut zu machen. Da er nicht wusste, in welche Richtung er zuerst gehen sollte, marschierte er einfach in die Richtung, in die seine Spitzhacke zeigte. Dort traf er nach einigen Tagen auf einen Müller mit einem sonderbaren Haustier. Der Müller kam gerade von der weisen Eule, da er auch auf der Suche nach Rat war und er gab Björn den Tipp, es ebenfalls bei der Eule zu versuchen. Schließlich war die Eule im ganzen Märchenland für ihre weisen Ratschläge bekannt.

Als der Zwerg endlich den Baum der Eule erreichte, war er ganz außer Puste und musste erstmal ein Nickerchen machen. Als es schließlich Nacht wurde, wurde er unsanft von der Eule geweckt. Nachdem er sich entschuldigt hatte, dass er die Blumen der Eule im Schlaf niedergewälzt hat, durfte er ihr sein Leid schildern. Die Eule holte ein großes, schweres Buch aus ihrer geheimnisvollen Kiste. Darin war vermerkt, dass man Bosheit mit Feenstaub heilen könnte.

Also machte sich Björn auf den Weg zu Feenwiese. Dort lag so viel Feenstaub rum, dass er einfach anfing, einen Beutel vollzufüllen. Frohen Mutes machte er sich mit dem vollen Beutel auf den Weg zur Lieblingshöhle von Heribert. Dort angekommen pustete er eine Ladung Feenstaub mitten in das Gesicht des Drachen. Und siehe da, die Bosheit war augenblicklich aus den Augen des Drachen verschwunden. Doch dann wurde dem Zwerg plötzlich sehr, sehr kalt und er fing an, einzufrieren. Als er schon von den Zehen bis zu den Haarspitzen vereist war, verwendete Heribert sein Feuer, um Björn wieder aufzutauen. Denn wenn jemand anderes als eine Fee den Feenstaub benutzt und sei es auch für einen guten Zweck, dann widerfährt ihm einmalig etwas Böses. Nur so kann das Gleichgewicht der Magie wiederhergestellt werden. Nach diesem Ereignis waren der Zwerg und der Drache wieder beste Freunde und feierten ein großes Fest. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!

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